Covid-19-Impfung

(21.12.2020, aktualisiert 30.11.2021) Swissmedic hat die Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna gegen COVID-19 in der Schweiz im Rahmen einer „rollenden Begutachtung“ zugelassen.  Die Impfung mit Pfizer/BioNTech oder Moderna vermindert zwar die Wahrscheinlichkeit, das Virus weiterzugeben, doch das ist kein 100%iger Schutz. Die Wirksamkeit von Pfizer/BioNTech nimmt ab 4 Monaten drastisch ab, jene von Moderna sinkt weniger stark.  

HLI-Schweiz beobachtet fortlaufend die Informationen, welche über die in der Schweiz verwendeten Impfstoffe erhältlich sind. Zunächst die gute Nachricht. Der Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna wurden nicht mit Zelllinien aus abgetriebenen Föten produziert. Es erfolgten hingegen Tests der entwickelten Impfstoffe mit solchen Zelllinien. Allerdings handelt es sich um eine völlig neue Impfstoffklasse mit einem gentechnischen Verfahren, das bisher noch nie beim Menschen angewandt wurde. Die Impfstoffe von AstraZeneca sowie Johnson & Johnson wurden hingegen mit Zelllinien aus abgetriebenen Föten produziert. Die US-Bischofskonferenz rät, auf die Impfstoffe von Pfizer/NioNTech bzw. Moderna auszuweichen. Wer nicht zur Personengruppe mit einem sehr hohen Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 gehört, sollte vorerst weitere Ergebnisse über die Folgen der Impfung abwarten und sich mit den bekannten Massnahmen gegen eine Ansteckung schützen. 

Genesene mit SARS-CoV-2 infizierte Personen: Inzwischen zeigt sich, dass nach COVID-19 genesene Personen den besten Schutz vor einer Ansteckung aufweisen. Die neueste Studie, die am 27. September 2021 veröffentlicht wurde, weist eine Immunität von mindestens einem Jahr nach – auch für die Delta-Variante. Es besteht – ausser vielleicht bei Risikopersonen – überhaupt keine Notwendigkeit, sich nach einer Genesung impfen zu lassen. Das BAG schreibt überflüssigerweise eine Impfdosis für Genesene vor, damit man das 3G-Zertifikat erhält. Es ist höchste Zeit, dass das geändert wird und zudem die Gültigkeit der Zertifikate von Genesenen auf mindestens ein Jahr verlängert wird.

Keine moralische Verpflichtung, sich impfen zu lassen

Die Glaubenskongregation hat am 20.12.2020 in einer Note (siehe Nr. 5) mit ausdrücklicher Billigung von Papst Franziskus erklärt, „dass die Impfung in der Regel keine moralische Verpflichtung ist und daher freiwillig sein muss. […] Diejenigen, die eine Impfung aus Gewissensgründen ablehnen, müssen sich darum bemühen, mit anderen Mitteln und Verhaltensweisen zu vermeiden, dass sie zu Überträgern des Virus werden.“
Die Note enthält im dritten Absatz eine bemerkenswerte Einschränkung, welche ihre Bedeutung für die moralische Bewertung der Impfungen relativiert: „Es ist nicht Absicht, über die Sicherheit und die Wirksamkeit dieser Impfstoffe zu urteilen – obwohl auch dies ethisch relevant und notwendig ist –, da diese Beurteilung in der Verantwortung der biomedizinischen Forschung und der Arzneimittelbehörden liegt.“ Vor diesem Hintergrund ist auch die Impfaufforderung von Papst Franziskus, wonach es ein „Akt der Liebe“ sei, sich impfen zu lassen, als verfrühte Gutheissung der Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe zu kritisieren. Ebenso ist die Behauptung, die Impfstoffe seien eine „Gnade Gottes“, sicher nicht eine theologisch gründlich reflektierte Aussage, sondern schlicht und einfach Teil eines Werbespots für eine 60 Millionen Dollar teure Kampagne der US-amerikanischen Werbeagentur Ad Council.

Nebenwirkungen / Ausschlusskriterien betreffend Pfizer/BioNTech-Impfstoff

Schwangere Frauen, Frauen vor einer Schwangerschaft: Die britische Regierung hat empfohlen, dass schwangere Frauen den kürzlich von Pfizer zugelassenen Impfstoff nicht erhalten sollten und für zwei Monate nach der Impfung eine Schwangerschaft vermeiden sollten.

Teenager / junge Frauen: Das Center for Disease Control and Prevention in den USA untersucht derzeit Fälle, bei denen Teenager und junge Frauen unter starken Krämpfen oder Blutungen leiden. Wie auch die Webseite Apotheke ad hoc am 18. Mai meldete, „berichten viele Frauen über massive Zyklusverschiebungen – so sei die Periode einige Wochen zu früh oder zu spät gekommen, andere berichten über starke Zwischenblutungen. Begleitet werden sie meist von ungewöhnlich starken Schmerzen und Krämpfen“. Inzwischen wurde der Zusammenhang zur Impfung im Britisch Medical Journal festgestellt.

Allergiker: Die große klinische Studie, die zur Unterstützung der Impfstoffzulassung  verwendet wurde, schloss Personen mit einer „Vorgeschichte einer schweren unerwünschten Reaktion im Zusammenhang mit dem Impfstoff und/oder einer schweren allergischen Reaktion (z. B. Anaphylaxie) auf eine Komponente der Studienmedikation“ aus.
Bei den zwei Personen in Grossbritannien, die einen allergischen Schock nach der Impfung erlitten, wird eine Reaktion auf den Inhaltsstoff Polyethylenglykol (PEG) vermutet. PEG kommt in Medikamenten und kosmetischen Produkten häufig vor und gilt als „verstecktes Allergen“.
Daher sollten nicht nur Personen, die auf Impfstoffe allergisch sind, sondern prinzipiell alle Personen mit einer Vorgeschichte einer schweren allergischen Reaktion vorerst auf eine Impfung verzichten.

Gebrechliche alte Patienten: Die norwegische Arzneimittelbehörde hat laut Medienberichten aufgrund von 13 Todesfällen nach Nebenwirkungen der kurz zuvor durchgeführten Impfungen ihre Impfempfehlung geändert. Alle Todesfälle ereigneten sich bei gebrechlichen, alten Patienten in Pflegeheimen. Alle sind laut der Arzneimittelbehörde über 80 Jahre alt und einige über 90 Jahre alt gewesen.

Vorbehalte gegen den Impfstoff von Moderna

Gegenüber dem in der Schweiz am 12. Januar 2021 von Swissmedic zugelassenen Impfstoff von Moderna sind einige Vorbehalte zu machen. Er gehört ebenso zur neuen Impfstoffklasse mit einem gentechnischen Verfahren wieder Impfstoff von Pfizer/BioNTech. Allerdings soll laut Lifesitenews die Zelllinie HEK 293 aus einem abgetriebenen Fetus ausgiebig für die Erforschung, die Entwicklung, die Produktion und die Tests des neuen Impfstoffes gegen COVID-19 verwendet worden sein.

Bei der Studie, auf deren Basis durch die FDA die Notzulassung des Impfstoffes von Moderna erfolgte, sollen teilweise gravierende Nebenwirkungen aufgetreten sein. Allein schon aus diesem Grund ist es ratsam, vorerst weitere Ergebnisse über die Folgen der Impfung abzuwarten. Die Gesundheitsbehörden von Frankreich und Deutschland empfehlen die Impfung mit Moderna erst ab 30 Jahren und zwar aufgrund der Nebenwirkungen, namentlich Herzmuskelentzündungen, die bei Jugendlichen und Kindern aufgetreten sind. Bezeichnenderweise empfiehlt das BAG in der Medienmitteilung vom 26. November die Allgemeinde Boosterimpfung ab 16 Jahren nur mit dem Pfizer/BioNTech-Impfstoff ohne den Grund zu nennen. In den Informationen für Gesundheitsfachpersonen des BAG wird seit dem 26. November der Modernaimpfstoff nicht mehr für Personen unter 30 Jahren empfohlen. Das wird aber nur indirekt formuliert: „Personen unter 30 Jahren wird präferenziell eine Impfung mit Comirnaty (Red: d.h. von Pfizer/BioNTech). Dies auf Basis einer beobachteten sehr kleinen Risikoerhöhung für Miokarditis /Perikarditis (Herzmuskel- /Herzbeutelentzündung) mit in den allermeisten Fällen milden Verläufen bei einer Impfung mit Spikevax (Red: d.h. Moderna) in dieser Altersgruppe.“ 

Kategorische Ablehnung der Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson

Die momentan in der Schweiz noch nicht zugelassenen Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson sind mit Zelllinien aus abgetriebenen Föten hergestellt worden. Da voraussichtlich eine Ausweichmöglichkeit besteht, sollte man sich aus ethischen Gründen nicht mit diesen Impfstoffen impfen lassen (vgl. Dignitas personae Nr. 35). Die Schweiz hat im Oktober 2020 einen Liefervertrag mit AstraZeneca abgeschlossen!

Quellen, neueste zu oberst:

Eidgenössische Impfkommission, Coronavirus: Covid-19-Impfung (Informationen für Gesundheitsfachpersonen). Aktualisiert: 26.11.2021.

BAG, Covid-19: Auffrischimpfung für alle verbessert Schutz und bremst die Virusverbreitung. 26.11.2021

Haveri A, Ekström N, Solastie A, Virta C, Österlund P, Isosaari E, Nohynek H, Palmu AA, Melin M., Persistence of neutralizing antibodies a year after SARS-CoV-2 infection in humans. Eur J Immunol 27. Sept. (2021) doi: 10.1002/eji.202149535.

Male Victoria, Menstrual changes after covid-19 vaccination: A link is plausible and should be investigated. BMJ 374 (2021) n2211. (Online: 16.9.2021)

Nationale Ethikkommission, Die COVID-19-Impfung bei Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren. Stellungnahme Nr. 40/2021 vom 8. Sept. 2021.

Nationale Ethikkommission, Covid-19-Pandemie: Die gleichberechtigte Behandlung ungeimpfter Personen ist Pflicht. Stellungnahme Nr. 39 vom 26.8.2021.

U.S. Bishop Chairmen for Doctrine and for Pro-Life Address the Use of the Johnson & Johnson Covid-19 Vaccine. 2.03.2021

Nationale Ethikkommission, Die Covid-19-Impfung: Ethische Erwägungen zu Grundsatzfragen und spezifischen Anwendungsbereichen. Stellungnahme Nr. 27 vom 11. Februar 2021.

Geinitz C., Heer T., Lindner R., Dämpfer für BioNTech, FAZ vom 15.01.2021

Die Norwegische Arzneimittelbehörde hat 13 Todesfälle untersucht, die möglicherweise mit dem Coronaimpfstoff von Pfizer/BioNTech zusammenhängen. Allen Verstorbenen ist gemeinsam, dass sie alt und gebrechlich waren. Originalartikel: https://www.fvn.no/norge%20og%20verden/i/Qm51Lx/legemiddelverket-knytter-13-doedsfall-til-bivirkninger-av-vaksinen vom 14.01.2021

Swissmedic, Swissmedic erteilt die Zulassung für den Covid-19 Impfstoff von Moderna. 12.01.2021

Dan M.J. et al., Immunological memory to SARS-CoV-2 assessed for up to 8 months after infection. Science vom 6.1.2021, DOI: 10.1126/science.abf4063.

Swissmedic, Swissmedic erteilt Zulassung für den ersten Covid-19-Impfstoff in der Schweiz. Medienmitteilung vom 19.12.2020

CDC, COVID-19 Vaccines and Severe Allergic Reactions. (19.12.2020, aktualisiert: 4.03.2021)

Stellungnahme der deutschen allergologischen Gesellschaften AeDA (Ärzteverband Deutscher Allergologen), DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie), GPA (Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin), Schwere allergische Reaktionen nach COVID-19-Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer/BioNTech in Großbritannien. 17.12.2020

BAG, Coronavirus: Impfung. Siehe: Reservationsverträge mit Impfstoffherstellern

Charlotte Lozier Institute: Analysis of COVID-19 Vaccine Candidates (aktualisiert: 3.03.2021)

CDC (Centers for Disease Control and Prevention der USA)

Interim Clinical Considerations for Use of mRNA COVID-19 Vaccines Currently Authorized in the United States (06.01.2021, aktualisiert: 5.03.2021)

COVID-19 ACIP Vaccine Recommendations (22.12.2020, aktualisiert 2.03.2021)

Moderna

The Advisory Committee on Immunization Practices’ Interim Recommendation for Use of Moderna COVID-19 Vaccine — United States, December 2020

Local Reactions, Systemic Reactions, Adverse Events, and Serious Adverse Events: Moderna COVID-19 Vaccine (20.12.2020, aktualisiert 22.02.2021)

Pfizer-BioNTech

The Advisory Committee on Immunization Practices’ Interim Recommendation for Use of Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine — United States (December 2020, erratum 29.01.2021).

Interim Clinical Considerations for Use of Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine (14.12.2020, aktualisiert 5.03.2021)

Local Reactions, Systemic Reactions, Adverse Events, and Serious Adverse Events: Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine (13.12.2020)

Grading of Recommendations, Assessment, Development, and Evaluation (GRADE): Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine (11.12.2020, aktualisiert 15.12.2021)

Kongregation für die Glaubenslehre, Instruktion Dignitas personae (2008) Nr. 35.

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