Offener Brief an die Verantwortlichen der Glückskette: Warum spenden Sie Geld für eine Organisation, welche in Rassismus und Handel mit fötalen Organen und Geweben verstrickt ist?

Margaret Sanger, Gründerin von IPPF,
Bildquelle: The Library of Congress, abrufbar unter
https://www.flickr.com/photos/library_of_congress/15987837730/

Zug, 7. Juli 2020

Offener Brief an die Verantwortlichen der Glückskette:

Geldspende für eine Organisation, die in Rassismus und Handel mit fötalen Organen und Geweben verstrickt ist – Warum?

Sehr geehrte Damen und Herren

„20 Minuten“ machte es publik: Sie haben Fr. 100`000.- an die Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz (SGCH) überwiesen (Ausgabe vom 19. Juni 2020, S. 6). Diese Summe stammt von Spenderinnen und Spendern, welche die Glückskette im Rahmen der Sammelaktion für Opfer der Corona-Krise grosszügig unterstützten. Gemäss der SGCH wird dieses Geld für die Finanzierung von Verhütung, Beratung und vor allem auch für Abtreibungen, beispielsweise bei Minderjährigen – wenn ihre Eltern nichts davon erfahren sollen – verwendet. Sobald wir davon erfuhren, wandten wir uns umgehend per Mail an Ihre Pressesprecherin. Diese bestätigte uns die Richtigkeit der Berichterstattung von „20 Minuten“.

Die Glückskette ist eine nationale Institution, welche die ihr anvertrauten Spenden für unbestrittene humanitäre Projekte einsetzen soll. Unter Punkt 2.2. der Statuten ist explizit vermerkt: «Elle agît dans un esprit de solidarité et de justice sans aucun discrimination ethnique, sociale, religieuse, idéologique, de genre ou autres.» Warum Sie mit der Vergabung von Geldern an die SGHC in fundamentalem Widerspruch zu Ihren Statuten handeln, wird im Folgenden in mehreren Punkten belegt.

Die Finanzierung der Förderung von Abtreibungen Minderjähriger gehört nicht zu den unbestrittenen humanitären Projekten, bei denen in der Bevölkerung ein breiter Konsens besteht. Wir sehen uns in unserer Einschätzung durch eine diesbezügliche Umfrage von „20 Minuten“ bestätigt, an welcher immerhin 13`827 Leserinnen und Leser teilgenommen haben. Ihr zufolge wählten 47% die Option «geht gar nicht», 17% wählten «Für Verhütungen finde ich okay, für Abtreibungen nicht», lediglich 36% antworteten mit «Ich finde beides okay». Daraus lässt sich ableiten, dass eine deutliche Mehrheit von 64% in einer grossen Befragung nicht damit einverstanden ist, wenn Glückskette-Gelder für Abtreibungsfinanzierungen verwendet werden.1 Ganz abgesehen davon übergehen Sie damit auch rund 1/4 – 1/3 der Schweizerinnen und Schweizer, welche gegen die Fristenlösung gestimmt haben bzw. für die Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache».

Ihre Pressesprecherin schrieb uns: «SGCH ist eine breit agierende, professionell organisierte und schweizweit anerkannte Institution. Kooperationen mit BAG und anderen Ämtern, NGO, schweizweit und international. Auf dieser Grundlage entspricht die Organisation und das eingereichte Hilfsprojekt den Richtlinien unseres Fonds für die Hilfe in der Schweiz während der Coronavirus Pandemie.» Dies ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise, die wesentliche Fakten unterschlägt. Die SGCH steht finanziell lediglich zu 3,59% auf eigenen, unabhängigen Füssen. Faktisch handelt es sich um eine Dependance des Bundesamtes für Gesundheit (rund 61% der Finanzierung), Kantone (9%) und der OAK-Foundation sowie weiterer internationaler Beiträge nicht näher deklarierter Herkunft in der Höhe von 24,6%.2 Diese Organisation ist finanziell weitgehend fremdbestimmt und somit Spielball der Interessen des BAG sowie anderer, ausländischer Geldgeber. Gravierender ist aber folgende Tatsache:

SGCH ist eine «Full-Member Association»3 von International Planned Parenthood Federation (IPPF), der weltweit grössten NGO-Organisation, welche auf Ihrer Agenda vorwiegend die reproduktive Gesundheit hat, wozu Abtreibungen gehören. Gemäss Selbstdeklaration auf ihrer Homepage vertritt SGCH diese Organisation in der Schweiz.4 Diesen Aussagen zufolge ist SGCH nichts anderes als der schweizerische Ableger der weltweit agierenden Organisation IPPF. Solche Abhängigkeiten werfen diverse Fragen auf. Besonders stossend sind aber die offensichtlich rassistischen Wurzeln dieser Organisation.

Hierzu einige Zitate der Gründerin Margaret Sanger von IPPF, welche ihr rassistisches und eugenisches Denken dokumentieren. Bislang haben sich unserem Kenntnisstand zufolge weder die internationale Dachorganisation IPPF noch deren Schweizer Sektion (sprich Stiftung Sexuelle Gesundheit der Schweiz SGCH) jemals von der rassistisch-eugenischen Ideologie distanziert. Noch heute führt IPPF beispielsweise in den USA wesentlich mehr Abtreibungen an Schwarzen und Hispanics durch, als ihrem Bevölkerungsanteil entsprechen würde5:

«Feeble-minded persons, habitual congenital criminals, those afflicted with inheritable diseases, and others found biologically unfit by authorities qualified to judge should be sterilized or, in cases of doubt, should be isolated as to prevent the perpetuation of their afflictions by breeding.»

Übersetzung: Schwachsinnige Menschen, Gewohnheitsverbrecher, Kriminelle, die an Erbkrankheiten leiden, und andere, die von urteilsfähigen Behörden für biologisch untauglich befunden werden, sollten sterilisiert oder im Zweifelsfall isoliert werden, um die Fortdauer ihrer Leiden durch Zucht zu verhindern.
Quelle: Margaret Sanger’s “American Baby Code,” published in The American Weekly, March 27, 1934. Dieser Code kann nachgelesen werden unter: NYU’s Margaret Sanger Project http://www.nyu.edu/projects/sanger/webedition/app/documents/show.php?sangerDoc=101807.xml.

«In the early history of the race, socalled „natural law“ reigned undisturbed. Under its pitiless and unsympathetic iron rule, only the strongest, most courageous could live and become progenitors of the race.  The weak died early or were killed. Today, however, civilization has brought sympathy, pity, tenderness and other lofty and worthy sentiments, which interfere with the law of natural selection. We are now in a state where our charities, our compensation acts, our pensions, hospitals, and even our drainage and sanitary equipment all tend to keep alive the sickly and the weak, who are allowed to propagate and in turn produce a race of degenerates.»

Übersetzung: In der Frühgeschichte der Rasse herrschte das sogenannte „Naturrecht“ ungestört. Unter seiner unbarmherzigen und unsympathischen eisernen Herrschaft konnten nur die Stärksten und Mutigsten leben und zu Stammvätern der Rasse werden. Die Schwachen starben früh oder wurden getötet. Heute jedoch hat die Zivilisation Sympathie, Mitleid, Zärtlichkeit und andere erhabene und würdige Gefühle mit sich gebracht, die das Gesetz der natürlichen Auslese beeinträchtigen. Wir befinden uns heute in einem Zustand, in dem unsere Wohltätigkeitsorganisationen, unsere Entschädigungsgesetze, unsere Renten, Krankenhäuser und sogar unsere Entwässerungs- und Sanitäranlagen dazu dienen, die Kranken und Schwachen am Leben zu erhalten, die sich fortpflanzen dürfen, was wiederum eine Rasse von Degenerierten hervorbringt.
Quelle: Margaret Sanger. „Birth Control and Women’s Health.“ Birth Control Review, Volume I, Number 12 (December 1917), Seite 7.

«Eugenics aims to secure better babies.»
Übersetzung: Die Eugenik soll bessere Babys sichern.
Quelle: Margaret Sanger, „Medical Journalists Advocate Birth Control.“  Birth Control Review, Volume II, Number 10 (October 1918), Seite 4.

«We believe that if such [birth control] information is placed within the reach of all, we will have made it possible to take the first, greatest step toward racial betterment and that this step, assisted in no small measure by the educational propaganda of eugenists and members of similar schools, will be taken …»

Übersetzung: Wir glauben, dass, wenn solche [Geburtenkontroll-]Informationen in die Reichweite aller gebracht werden, wir den ersten, grössten Schritt zur Verbesserung der Rasse ermöglicht haben und dass dieser Schritt, nicht zuletzt unterstützt durch die Aufklärungspropaganda von Eugenikern und Angehörigen ähnlicher Schulen, … Quelle:Margaret Sanger. „Birth Control and Racial Betterment.“ Birth Control Review, Volume III, Number 2 (February 1919), Seite 11 und 12.

«To meet this problem as a great scientist has recently pointed out, we need not more of the fit, but fewer of the unfit. It would be unbelievable, unless it were not a cruel fact of our American civilization, that syphilitics, consumptives, epileptics and semiidiots are permitted to propagate their own curse, both what is called legitimately and illegitimately. Is it not time to protect ourselves and our children and our children’s children? The propagation of the degenerate, the imbecile, the feebleminded, should be prevented.»
Übersetzung: Um diesem Problem zu begegnen, brauchen wir, wie ein großer Wissenschaftler kürzlich betont hat, nicht mehr von den Tauglichen, sondern weniger von den Untauglichen. Es wäre unglaublich, es sei denn, es wäre nicht eine grausame Tatsache unserer amerikanischen Zivilisation, dass Syphilitiker, Schwindsüchtige, Epileptiker und Halbidioten ihren eigenen Fluch propagieren dürfen, sowohl das, was man legitim als auch illegitim nennt. Ist es nicht an der Zeit, uns selbst und unsere Kinder und Kindeskinder zu schützen? Die Ausbreitung der Degenerierten, Imbezilen und Schwachsinnigen muss verhindert werden.

Quelle: Margaret Sanger. Birth Control ― Past, Present and Future.“ Birth Control Review Volume V, Number 8 (August 1921), Seite 19.

«Today Eugenics is suggested by the most diverse minds as the most adequate and thorough avenue to the solution of racial, political, and social problems … As an advocate of Birth Control, I wish to take advantage of the present opportunity to point out that the unbalance between the birth rate of the „unfit“ and the „fit,“ admittedly the greatest present menace to the human race, can never be rectified by the inauguration of a cradle competition between the two classes. In this matter, the example of the inferior classes, the fertility of the feebleminded, the mentally defective, the povertystricken classes, should not be held up for emulation to the mentally and physically fit though less fertile parents of the educated and welltodo classes. On the contrary, the most urgent problem today is how to limit and discourage the over fertility of the mentally and physically defective … Birth Control is not advanced as a panacea by which past and present evils of dysgenic breeding can be magically eliminated. Possibly drastic and Spartan methods may be forced upon society if it continues complacently to encourage the chance and chaotic breeding that has resulted from our stupidly cruel sentimentalism.»
Übersetzung: Heute wird die Eugenik von den verschiedensten Köpfen als der adäquateste und gründlichste Weg zur Lösung von rassischen, politischen und sozialen Problemen vorgeschlagen … Als Verfechter der Geburtenkontrolle möchte ich die gegenwärtige Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass das Ungleichgewicht zwischen der Geburtenrate der „Untauglichen“ und der „Tauglichen“, zugegebenermaßen die größte gegenwärtige Bedrohung für die Menschheit, niemals durch die Einführung eines Wiegenwettbewerbs zwischen den beiden Klassen behoben werden kann. In dieser Frage sollte das Beispiel der minderwertigen Klassen, die Fruchtbarkeit der Schwachsinnigen, der Geistesschwachen, der armen Klassen, nicht den geistig und körperlich fitten, aber weniger fruchtbaren Eltern der gebildeten und wohlhabenden Klassen zur Nachahmung vorgehalten werden. Im Gegenteil, das dringendste Problem ist heute die Frage, wie man die Überfruchtbarkeit der geistig und körperlich Behinderten begrenzen und entmutigen kann … Geburtenkontrolle wird nicht als Allheilmittel propagiert, mit dem die vergangenen und gegenwärtigen Übel der dysgenischen Zucht auf magische Weise beseitigt werden können. Möglicherweise werden der Gesellschaft drastische und spartanische Methoden aufgezwungen, wenn sie weiterhin selbstgefällig den Zufall und die chaotische Zucht fördert, die sich aus unserer dummen, grausamen Sentimentalität ergeben hat.
Quelle: Margaret Sanger. „The Eugenic Value of Birth Control Propaganda.“ Birth Control Review, Volume V, Number 10 (October 1921), Seite 5.

Zudem wurde nachgewiesen, dass die Amerikanische Schwesterorganisation der SGCH, Planned Parenthood Federation of America, aktiv in den kommerziellen Handel von Geweben und Organen, gewonnen aus abgetriebenen Kindern, involviert ist. Auch davon hat sich die SGCH nie öffentlich distanziert:
Siehe: www.centerformedicalprogress.org/cmp/investigative-footage/

Schlussfolgerungen: Die Unterzeichnenden gehen davon aus, dass die Glückskette ohne genaues Hintergrundwissen eine Organisation unterstützt hat, welche mit einem weltweiten Konglomerat verbandelt ist, das sich seinerseits bis heute nie vom rassistischen und eugenischen Gedankengut ihrer Gründer distanziert hat. Zudem ist die amerikanische Schwesternorganisation der SGCH involviert in den Handel mit fötalen Gewebe und Organen. Solange die Unterzeichnenden nicht eine Bestätigung erhalten haben, dass die Spendenzusage an die SGCH im Lichte der erwähnten Sachverhalte zurückgenommen wird, werden wir unseren Sympathisanten und Mitgliedern empfehlen, keine Spenden für die Glückskette mehr zu tätigen.

Mit der Bitte um Kenntnisnahme grüssen wir Sie freundlich

[Im Original handschriftlich unterzeichnet]

Pfr. Dr. Roland Graf; Präsident a.i.
Niklaus Herzog, lic.iur. et theol, Vizepräsident
Christoph Keel-Altenhofer, Sekretär

 

Endnoten (Online-Quellen alle besucht am 01.07.2020)

1https://www.20min.ch/story/glueckskette-verwendet-corona-spenden-fuer-verhuetung-und-abtreibungen-798634576325

2   Quelle: Jahresbericht SGCH 2018, auffindbar unter:
https://www.sexuelle-gesundheit.ch/assets/docs/Jahresbericht_2018_SGCH.pdf

Screenshot Jahresrechnung 2018 SGCH mit Kommentaren HLI

Screenshot Jahresrechnung 2018 SGCH mit Kommentaren HLI

3      https://www.ippf.org/about-us/member-associations?f%5B0%5D=countries%3A135&f%5B1%5D=status%3A1

4      https://www.sexuelle-gesundheit.ch/ueber-uns/netzwerk-und-partner#internationale-organisationen

5    https://www.guttmacher.org/gpr/2008/08/abortion-and-women-color-bigger-picture
https://azcapitoltimes.com/news/2020/02/25/abortion-the-overlooked-tragedy-for-black-americans/

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